Schreitet die Abschaffung des deutschen Apothekenwesens weiter voran? Experten sagen: Ja!

Schreitet die Abschaffung des deutschen Apothekenwesens weiter voran? Experten sagen: Ja!

Nachdem kürzlich die EU-Kommission aus Gründen des freien Warenverkehrs die Bundesregierung aufforderte, die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel aufzuheben, hat Bundesgesundheitsminister Spahn einen Referentenentwurf in Form des sog. „Apothekenstärkungsgesetz“ vorgelegt, der diese Gleichpreisigkeit im Sozialgesetzbuch verankern soll. Diesen Schachzug begründet Spahn damit, dass dadurch die Forderung der EU angeblich hinfällig sein soll.

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Neue EU-Gesetzgebung zur Arzneimittelkontrolle belastet Apotheken

Für die Freie Apothekerschaft ist das Maß voll. Schon wieder müssen die Apotheken gesetzliche Maßnahmen unter dem Deckmantel von „Allgemeinwohlaufgaben“ aus eigener Tasche bezahlen. Der Grund: Die EU hatte ein Gesetz erlassen hinsichtlich fälschungssicherer Arzneimittel, dessen Umsetzung in den deutschen Apotheken nicht nur hohe Investitionskosten verursacht sondern auch zu erheblichem Personalaufwand und weiteren monatlichen Belastungen führt.

„Das ist nicht zumutbar“ so Dr. med. Helma Gröschel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Da es sich bei dieser Kontrolle in erster Linie um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, muss der finanzielle Aufwand vom Staat und von den Krankenkassen übernommen werden“ fordert Gröschel.

Der Investitionsaufwand z.B. für neue Scanner liegt bei den meisten Apotheken im höheren vierstelligen Bereich, die zusätzlichen monatlichen Beiträge setzen sich zusammen aus erhöhten Softwarekosten, die die EDV-Firmen natürlich an die Apotheken weitergeben, sowie aus Aufwendungen für Tochterunternehmen der ABDA, der sog. Standesvertretung der deutschen Apotheken, die hier eine weitere unendlich sprudelnde Einnahmequelle erschlossen hat.

Es ist unverständlich, dass der pharmazeutische Großhandel in der Lieferkette keine Kontrollen übernehmen muss, obwohl dieser doch direkt von den Herstellern beliefert wird und bei eventuellen Fälschungen diese Arzneimittel erst gar nicht in den Apothekenkreislauf kommen würden.

„Selbstverständlich ist auch für uns Apotheken wichtig, dass die Patienten keine Fälschungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel erhalten. Die Zahl solcher Fälle war in der Vergangenheit in Deutschland allerdings verschwindend gering“ so Gröschel weiter. „Aber ein finanzieller Ausgleich bei dem erheblichen täglichen Aufwand ist nun dringend erforderlich. Nicht nur, dass die Apotheken durch die Krankenkassen hinsichtlich des Packungshonorars seit 14 Jahren von der Inflationsrate abgekoppelt werden, mit dieser neuen geforderten Umsetzung als Kontrollorgan wird das Apothekenhonorar schon wieder erheblich gekürzt.“

Die Freie Apothekerschaft fordert die Politik auf, umgehend dafür zu sorgen, dass der finanzielle Aufwand hinsichtlich Investition und Folgekosten den Apotheken erstattet oder über ein höheres Honorar vergütet wird. Die Freie Apothekerschaft gibt weiter zu bedenken, dass seit Jahren verschreibungspflichtige Arzneimittel über Internetverkaufsportale sogar von Privatpersonen ohne jegliche Prüfung und Kontrolle in den Verkehr gebracht werden. Allein in 2018 waren das knapp 1.000 dokumentierte Fälle. Die Aufforderung der Freien Apothekerschaft, hier schnellsteins einzuschreiten, ignoriert das Bundesgesundheitsministerium bisher – ein nicht nachvollziehbares Verhalten der verantwortlichen Politiker.

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Bundesgesundheitsministerium lädt Freie Apothekerschaft nach Pressemitteilung aus

In Sachen „Privatverkauf verschreibungspflichtiger Arzneimittel auf ebay & Co“ kam Bewegung, nachdem der Spiegel in seiner Ausgabe Nr. 46 vom 10. November 2018 über die rechtswidrigen Angebote und Verkäufe auf diversen Internetportalen berichtete. Die Freie Apothekerschaft hatte dem Magazin Tausende von Dateien und Dokumenten allein nur aus den letzten 3 Jahren zur Verfügung gestellt. Mit denselben Dateien hatte der Verein bereits im Mai 2018 Gesundheitsminister Spahn persönlich und den Gesundheitsausschuss u.a. auch aus Gründen des Verbraucherschutzes in Kenntnis gesetzt. Dort sah man allerdings keinen Handlungsbedarf.

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Das unmoralische Angebot des Jens Spahn

Gesundheitsminister Spahn hat seine Krallen ausgefahren: Für ein paar Euro „Schweigegeld“ pro inländische Apotheke bleibt der Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel auch aus dem Ausland bestehen! Die Freie Apothekerschaft ist empört! Damit stellt sich der Minister öffentlich gegen den Koalitionsvertrag. Man muss den Eindruck gewinnen, als ob der früher mit Spahn geschäftlich liierte und heutige  Geschäftsführer eines niederländischen Arzneimittelversenders diese Vorschläge persönlich in die Feder des Bundesgesundheitsministers geschrieben habe.  Damit gipfelt die bisherige Veräppelung der Apotheker. Das Apothekensterben wird weiter Fahrt aufnehmen.

Genauso abstrus klingt es aus dem Mund dieses Ministers, dass eine für ausländische Versender neu zu schaffende „Marktanteil-Grenze von 5%“ und die „Deckelung von Boni“ die EU-Juristen nicht stören sollen. Das Zynische: Jetzt sollen denen die höheren Marktanteile und das Gewähren von Boni offiziell zugestanden, ja sogar im Sozialgesetzbuch festgeschrieben werden. Und das alles ohne irgendeine Ahnung davon zu haben, was der Gesetzgeber machen will, wenn diese Grenzen überschritten werden. Die Konzerne, die die ausländischen Versender am Leben halten, lachen sich schlapp, denn deren Aktienkurse werden dank Spahn steigen.

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Apothekerschaft wird verkauft  / Freie Apothekerschaft über geplante Maßnahmen verärgert / Versandhandel muss verboten werden

Für 350 Millionen Euro will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anscheinend die deutsche Apothekerschaft im politischen Basar kaufen. Dafür soll das Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel vom Tisch. Das scheint das Angebot von Jens Spahn an die ABDA zu sein, die in einer internen Sitzung am 7. November 2018 von der über zwei Jahre anhaltenden Forderung nach dem Versandverbot bereits abgewichen sein soll. „Der Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel besonders aus dem Ausland muss gestoppt werden“, fordert Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft.

Nach monatelangen Verhandlungen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die ABDA auf der gestrigen Sitzung des Gesamtvorstandes weitgehend geschlossen Abschied von der Forderung nach einem Rx-Versandverbot genommen. Stattdessen wird ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in Kürze im Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Zustimmung der Apothekerschaft zu einem Maßnahmenbündel signalisieren, das am 5. Dezember im ABDA-Gesamtvorstand beschlossen werden soll. Die Apotheken sollen 350 Millionen Euro zusätzliches Honorar erhalten. Das sind im Schnitt 18.000 Euro Rohertrag plus pro Apotheke.“ – so schreibt Apotheke adhoc: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/sonder-pzn-soll-apotheken-retten-350-millionen-euro-strukturfonds/

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Apothekerschaft fühlt sich verulkt

Der Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf dem Apothekertag in München hat gezeigt: Mit der Apothekerschaft kann man machen, was man will.

Da wird seit einem halben Jahr zwischen ihm und der sog. Standesvertretung ABDA ein Stillhalteabkommen vereinbart – über nichts. Denn, wie sich jetzt herausstellt, soll nun erst nach dem Deutschen Apothekertag verhandelt werden. Spahns Äußerungen auf dem DAT sind hohle Phrasen, und die ABDA macht noch gute Miene dazu. Die Basis wird für dumm verkauft – und wehrt sich nicht einmal.

Die Berufsvertretung lässt es somit zu, dass weiterhin Arzneimittel aus dem Ausland auf Grund eines EU-Urteils von Oktober 2016 zu unterschiedlichen Bedingungen versendet werden können als im Inland. Und auch die Politik wiegelt ab und schaut zu, wie internationale Aktiengesellschaften und ausländische Konzerne weiterhin den inhabergeführten deutschen Apotheken das Wasser abgraben.

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Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel: Freie Apothekerschaft unterstützt Petition an Deutschen Bundestag

Petition Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel

Die Freie Apothekerschaft unterstützt die Petition des Apothekers  Christian Redmann „Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel  – Stellungnahme zum Koalitionsvertrag“. Diese wird dem Petitionsausschauss des Deutschen Bundestags vorgelegt. Bislang haben rund 10.000 Menschen dafür unterschrieben, dass der Versandhandel rezeptpflichtiger Arzneimittel gesetzlich verboten werde.

In der Petition heißt es:
Seit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Gültigkeit der Arzneimittelpreisverordnung für rezeptpflichtige Arzneimittel befindet sich die deutsche Apothekerschaft in existenziellen Nöten – so dass in der Folge die gesamte deutsche Gesundheitsversorgung durch Apotheken vor Ort gefährdet sein wird.

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